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Farbfernsehen mit NTSC, PAL und SECAM:

Es gibt drei dominierende Sendeformate zur Übertragung von Farbfernsehbildern: NTSC, PAL und SECAM. Die Farbfernsehnormen bauen auf das frühe schwarz-weiße Fernsehübertragungsformat auf. Aus Kompatibilitätsgründen musste man sich für das Farbfernsehen in dem vom Schwarzweiß-Fernsehen abgesteckten technischen Rahmen bewegen. Man wollte gewährleisten, dass sowohl Farb- als auch Schwarzweißsendungen mit allen Fernsehgeräten empfangen werden konnte.
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NTSC
1945 schließt sich eine Gruppe von Ingenieuren zum "National Television System Committe" NTSC zusammen. Sie sind auf der Suche nach einer Lösung zur Übertragung von Farbartinformationen innerhalb eines Fernsehbildes ohne die bereits bestehenden Sendekanäle des Schwarz-Weißfernsehens erweitern zu müssen. Die Ingenieure entwickeln schließlich ein Verfahren, bei dem die Informationen für Farbton und -sättigung einem Hilfsträger aufmoduliert werden. Alle Bildinformationen können von da an gleichzeitig durch einen einzigen Sendekanal übertragen werden und auf Schwarz-Weiß und Farbfernsehgeräten empfangen werden. Das NTSC-System besitzt den Nachteil, dass es auf Fehlerursachen beim Sender, auf Übertragungsstrecken oder beim Fernsehempfangsgerät, bei dem die Phasenlage des Farbsignals verschoben wird, mit Farbverfälschenden Auswirkungen auf das Fernsehbild reagiert. Es ist unsicher in der Farbwiedergabe. Das ist auch der Grund warum NTSC oft ironisch mit "never the same colour" übersetzt wird.
PAL
In Europa dagegen hat sich die PAL-Norm als Farbfernsehtechnik durchgesetzt.
Bei der Weiterentwicklung des NTSC beabsichtigt man ein System zu entwickeln, dass auch bei Störungen auf dem Übertragungsweg Farbtöne eindeutig und konstant erhalten sollte. Ende 1962 gelingt das Walter Bruch und seinem Team von der Grundlagenentwicklung bei der Telefunken AG. Das verbesserte Farbfernsehsystem erhält den Namen PAL kurz für "Phase Alternation Line". Bei diesem System dupliziert sich vereinfacht gesagt ein auftretender Fehler und hebt sich damit gleichzeitig selber auf. Das verursacht teilweise eine Entsättigung der Farben, was aber weniger auffällt im Vergleich zu einem Farbtonfehler, verursacht beim NTSC betriebenen Gerät. Anfang der 90er Jahre wird das PALplus-System mit einer erhöhten Bildqualität erarbeitet. Das einhergehende neue Bildformat 16:9 wird immer öfter genutzt.
SECAM
Eine dritte Farbfernsehentwicklung ist das 1957 von Henry de France entwickelte SECAM-System. Kurz für "Sèquentiel à mémoire". Bei SECAM wird immer nur ein einziges Farbdifferenzsignal gleichzeitig übertragen. Das ist vorteilhaft für die Konstanz von Farbtönen aber negativ für die allgemeine Bildqualität vor allem bei schwarz-weißer Wiedergabe von Farbsendungen. SECAM ist nicht so gut kompatibel.

Die drei Farbfernsehsysteme unterscheiden sich im Wesentlichen dadurch, wie und auf welche Weise Luminanz- und Chominanzsignale bei der Übertragung ineinander verschachtelt sind. Es gibt kein weltweit einheitlich verwendetes System für Farbfernsehübertragungen. Die PAL -Norm wird am häufigsten genutzt, unter anderem auch in Deutschland.